Geschichte Oldenburg: 100 Jahre Stadtmuseum in drei Akten

2022-09-16 21:15:17 By : Mr. Zhenchang Wu

Francksen vermachte der Stadt zwei Villen und seine Sammlungen. Er starb mit 39 Jahren.

Oldenburg 100 Jahre Oldenburger Stadtmuseum: Zeit für einen Rückblick, eine Bestandsaufnahme und einen Ausblick. Eine Ausstellung beschäftigt sich in drei Abteilungen mit der Bedeutung des Museums in einer Stadt, die sich im Laufe dieser Zeit stark gewandelt hat.

Gründer des Stadtmuseums ist Theodor Francksen, der der Stadt seine beiden Villen vererbte. Am 1. Januar 1915 trat die Stadt das Erbe des Sammlers und Kunstmäzens an und übernahm damit gleichzeitig die Verpflichtung, die umfangreichen, in den beiden Villen des Gründers untergebrachten Sammlungen als „Heimatmuseum“ zugänglich zu machen.

Mit Francksen beschäftigt sich die erste Abteilung der Ausstellung, die an diesem Freitag eröffnet wird. Zu sehen sind Exponate aus dem persönlichen Nachlass Theodor Francksens, der am 17. Juni 1914 im Alter von nur 39 Jahren starb. „Den schriftlichen Nachlass wollte Francksen nach seinem Tod vernichten lassen, hatte er in seinem Testament verfügt. Und dennoch sind zahlreiche Dokumente erhalten geblieben“, erklärte Stadtmuseumsleiter Dr. Andreas von Seggern beim Rundgang durch die Ausstellung. Zu sehen ist ein nach Francksens Plänen gestalteter Schreibtischstuhl, sein Monokel sowie Porträts des Stifters.

Eine Waage ist ein Hinweis auf den Reichtum der Familie, den sich schon Francksens Eltern durch Getreidehandel in der Wesermarsch und in Oldenburg erworben hatte. Ausgestellt sind zudem Bilder aus Italien, das Lieblingsreiseziel Theodor Francksens. Das milde Klima tat dem an Tuberkulose erkrankten Mann gut, weiß von Seggern. Francksen war auch ein großer Sammler von Kunstobjekten, Möbelstücken sowie historischen Postkarten – 2000 Stück befanden sich in seinem Besitz. In den Jahren 1907/1908 begann Francksen, die Zimmer in seinen Villen entsprechenden Epochen getreu einheitlich zu gestalten. Möglicherweise reifte da schon in ihm der Plan, seinen Nachlass der Stadt Oldenburg zu vermachen.

In der zweiten von Dr. Lioba Meyer kuratierten Abteilung der Ausstellung wird die eigentliche Geschichte des Stadtmuseums bis heute nachgezeichnet. Die jeweiligen Leiter des Museums sind zu sehen, aber auch Exponate aus der Zeit, in der sie es führten. Interaktive Installationen wenden sich den Perspektiven für die Entwicklung von Stadtmuseum einerseits und Stadt anderseits zu. Oldenburger, die hier geboren oder zugezogen sind, kommen zu Wort.

Eine Lichtinstallation des Oldenburger Künstlers Eckhard Dörr fordert zu einem virtuellen Gang durch 100 Jahre Museumsgeschichte auf. Den Visionen, Wünschen und Ideen der Oldenburger zur Zukunft des Stadtmuseums widmet die Berliner Künstlerin Käthe Wenzel einen Cartoon unter dem Titel „Die Zukunft der Vergangenheit – Reisen ins Gestern“. Studenten der Universität beschäftigen sich mit dem Thema „Asyl“.

Abschließend präsentiert Kuratorin Sabine Isensee herausragende Arbeiten aus den Museumsbeständen. Dazu zählen Kupferstiche von Albrecht Dürer, Radierungen von Francisco de Goya und Max Klinger ebenso wie Gemälde von Franz Radziwill oder Skulpturen von Udo Reimann. Dem Besucher erschließt sich so der Facettenreichtum der Sammlung (bis 22. Februar 2015).

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