Die Hintergründe - Pharma-Riese Shire schließt Kremser Standort - NÖN.at

2022-03-18 03:29:40 By : Ms. Polinna Cheung

Überprüfe die Einstellungen des Internet Explorers (Kompatibilitätsmodus deaktivieren) oder lade dir bitte gratis einen modernen Browser aus dem Internet herunter. Im Interesse deiner eigenen Sicherheit und für ein besseres Interneterlebnis:

NÖN.at verwendet Cookies, um dir regionalisierte Inhalte und das beste Online-Erlebnis zu ermöglichen. Daher empfehlen wir dir die Speicherung von Cookies in deinem Browser zuzulassen. Solltest du nicht wissen, wie das funktioniert, werden dir folgende Links helfen:

Um NÖN.at nutzen zu können musst du in deinem Browser JavaScript zulassen. Solltest du nicht wissen, wie das funktioniert, werden dir folgende Links helfen:

Konzern gibt bekannt, Standort nicht zu nutzen. Entscheidung sei aus „strategischen Gründen“ gefallen, das Gebäude soll nun verkauft werden.

Schluss, aus und vorbei! Der Pharma-Riese Shire, der erst im Juli mit Baxalta fusionierte (das zuvor Teil von Baxter war), hat keine Verwendung mehr für den Kremser Standort und trennt sich von ihm. „Wir beenden das Projekt in Krems“, wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt. Damit nimmt ein 14 Jahre andauerndes Tohuwabohu (siehe Infobox) mit unzähligen Verschiebungen, Treue-Bekenntnissen und Hoffnungsschimmern ein – zumindest vorläufiges – Ende.

Als Grund werden „veränderte Parameter, die bis vor kurzem den Standort Krems gerechtfertigt haben“, genannt. Die Entscheidung, den Kremser Standort aufzugeben, sei daher strategisch notwendig gewesen und international nicht ungewöhnlich. Näher möchte der Konzern nicht darauf eingehen – ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Fusionierung wird aber abgestritten.

Wie die NÖN erfahren hat, soll sich die Nachfrage nach dem Medikament zur Therapie von Blutgerinnungsstörungen, das neben dem bereits bestehenden Produktionsstandort in Wien auch in Krems hergestellt werden sollte, nicht so entwickelt haben, wie es sich der Konzern vorstellt. Daher wird das Mittel nun lediglich in Wien produziert. Für Krems gibt es offenbar keine Alternative.

Die 65 Mitarbeiter, die in Krems bereits Testläufe für das Mittel absolvierten, wurden Donnerstagvormittag von dieser Entscheidung informiert. Sie sollen dem Konzern so gut wie möglich erhalten bleiben und künftig in den zwölf verbliebenen Shire-Standorten in Österreich arbeiten. Wo dies nicht möglich sei, werde nach einer einvernehmlichen Lösung mit einem gemeinsam mit dem Betriebsrat ausgearbeiteten Sozialplan gesucht. Zuvor sollen die Mitarbeiter noch bis etwa Jahresende in Krems bleiben und am Herunterfahren des Gebäudes mithelfen.

Fast zeitgleich mit den Mitarbeitern wurden auch Bürgermeister Reinhard Resch sowie Landesrätin Petra Bohuslav über den Shire-Entschluss informiert. „Das ist natürlich extrem bedauerlich. Es kam für uns völlig überraschend und ohne Vorzeichen“, ist Resch betroffen. „Es ist eine Konzern-Entscheidung, die zu bedauern ist“, heißt es aus dem Büro der Landesrätin.

Shire möchte das Gebäude nun verkaufen. „Es werden Käufer gesucht“, bestätigt das Unternehmen auf NÖN-Anfrage.

Bedeckter gibt man sich hingegen auf die Frage, wie viel in den Jahren in der Wachaumetropole investiert worden ist. Noch zu Baxter-Zeiten im Frühjahr 2015 war von 138 Millionen Euro die Rede, die notwendig seien, um 2018 mit der Produktion zu starten. Nachdem bereits 65 der 100 Mitarbeiter die Tätigkeit mit Testläufen aufgenommen haben, ist anzunehmen, dass zumindest die Hälfte der Summe bereits investiert wurde. Shire möchte aber öffentlich (noch) keine Krems-Bilanz ziehen: „Das lässt sich derzeit in absoluten Zahlen nicht sagen, zumal wir die Investitionen in Krems mit dem geplanten Verkauf der Immobilie gegenrechnen müssen.“

Gerüchte, es könnten auch Millionen an Fördergeldern in das Projekt geflossen sein, dementieren übrigens sowohl das Land als auch Shire: „Es gab keine Förderung!“

Bleib mit unserem Newsletter immer auf dem Laufenden. Jetzt gratis abonnieren und Top-Storys und Aktionen alle 2 Wochen direkt ins Postfach erhalten.

Jahr und Monat auswählen und in früheren Artikeln und Fotogalerien stöbern.

Bleib mit unserem Newsletter immer auf dem Laufenden. Jetzt gratis abonnieren und Top-Storys und Aktionen alle 2 Wochen direkt ins Postfach erhalten.