Das Internet als Metapher erlaubt es, eine Vielzahl an Kommunikationsformen in der Natur zu finden – und könnte uns eine Sicht lehren, die menschliche Kultur und Technik nicht disruptiv von Natur und Evolution trennt.
Im Oktober 1850 erschien in der französischen Zeitung «La Presse» ein Artikel des Journalisten und Politikers Jules Allix. Er berichtete darin von einer spektakulären Entdeckung, einer neuen Art der Kommunikation, und zwar zwischen Schnecken. Sie sollten nach der Paarung ein feinstoffliches Medium absondern, das sie zeit ihres Lebens telepathisch verbindet, über beliebige Distanzen hinweg. Allix, dem Abseitigen bis Abstrusen zugetan, witterte eine technische Revolution, die er «pasilalinisch-sympathetischen Kompass» nannte, eine kuriose drahtlose Informationsübermittlung via Schnecken. Im Idiom der damals fortgeschrittensten Technologie sprach man auch vom «Schneckentelegrafen». Heute würde man sagen: ein Internet der Schnecken.